VFDB: WALDBRANDGEFAHR WIRD BEI UNS UNTERSCHÄTZT!


Wald- und Vegetationsbrände müssen nach Auffassung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) dringend auch in Deutschland als Risikopotenzial erkannt und akzeptiert werden. „Nicht zuletzt der zurückliegende Sommer hat gezeigt, dass auch wir uns verstärkt mit dem Thema beschäftigen müssen“, betonte vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner im Vorfeld einer für diesen Montag (26.11.) vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) einberufenen „Waldbrandkonferenz“ in Berlin. Auch hierzulande sei davon auszugehen, dass die Gefahr angesichts des Klimawandels weiter zunehme. Die deutschen Feuerwehren seien aber für die Waldbrandbekämpfung unzureichend ausgebildet.

„Sowohl wissenschaftlich als auch konzeptionell müssen Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden entwickelt oder ergänzt werden“, so Aschenbrenner. Dazu schlägt die vfdb ein Stufenmodell vor, das Ziele und Orientierung für die Maßnahmenplanung geben soll. Für dringend notwendig hält die vfdb so genannte EU-Module – einheitliche europäische Einsatzeinheiten mit definierten Kapazitäten und Fähigkeiten zur Waldbrandbekämpfung. „Jedoch sollte der Aufbau solcher EU-Module nicht erst im Notfall, sondern bereits im Vorfeld aufgebaut werden“, so Aschenbrenner. „Ausrüstung und Ausbildung sollten einem europäischen Land entsprechend, und Abläufe müssten vorher bei EU-Übungen erprobt werden. Zudem muss die Logistik ausgereift sein.“

Auf internationaler Ebene sei die Ausstattung, Organisation und Ausbildung deutscher Feuerwehren für die Aufstellung von europaweit einsetzbaren EU-Modulen zur Waldbrandbekämpfung derzeit nicht ausreichend. „Zwar ist die technische Ausstattung mit Führung, Logistik und Löschfahrzeugen im Prinzip vorhanden, sie muss aber den Gegebenheiten eines EU-Einsatzes angepasst werden“, erläutert der vfdb-Präsident. Handlungsbedarf besteht auch auf nationaler Ebene: Die vfdb gibt zu bedenken, dass Waldbrände schnell Dimensionen erreichen können, die eine bundeslandübergreifende Koordination und Unterstützung erforderlich machen. Die Verbesserung der Fähigkeiten müsse daher auf allen Ebenen – Kommunen, Länder und Bund – erfolgen.

Die vfdb werde das Thema, zu dem es eine enge Zusammenarbeit mit @fire – Internationaler Katastrophenschutz e.V. – bestehe, in Forschung und Entwicklung unter Einbeziehung aller Akteure intensiv weiter begleiten.
 
Über die vfdb:
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) versteht sich als das Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit. Sie zählt mehr als 3.000 Mitglieder. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung der wissenschaftlichen und technischen Weiterentwicklung der Gefahrenabwehr. Das gilt für den Brandschutz ebenso wie für die technische Hilfeleistung, den Umweltschutz, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz. Die vfdb bietet fachliche Unterstützung und ein breites, professionelles Netzwerk. Anwender wie die Feuerwehren und die Hilfsorganisationen sind mit wissenschaftlichen Institutionen und Leistungserbringern aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor vereint.

Link:  vfdb.de

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