24 Stunden Übung der Jugendfeuerwehr Pauluszell

Pauluszell langen Nacht der FeuerwehrWenn aus der langen Nacht ein ganzer Tag wird

Pauluszell. Unter dem Motto „Die lange Nacht der Feuerwehren“ öffneten am Samstagabend zahlreiche Feuerwehren ihre Gerätehäuser und stellten Ihre Arbeit vor. Mit der landesweiten Aktion des Landesfeuerwehrverband Bayern sollten damit Interessierte für das vielseitige Ehrenamt gewonnen werden. Dass ausreichend Nachwuchs in Pauluszell und Velden bereits vorhanden ist, wurde bei der 24 Stundenübung der Jugendfeuerwehren eindrucksvoll vermittelt, als es galt einen Brand in Scheuern zu bekämpfen.
Die „Lange Nacht der Feuerwehren“ reichte für die Vorhaben der Jugendfeuerwehr Pauluszell gar nicht aus, so wurde gleich ein ganzer Tag daraus. Am Samstagnachmittag trafen sich die Jugendlichen am Gerätehaus der Pauluszeller Wehr und wurden von Kommandant Valentin Sedlmeier und Jugendwart Michael Anzinger empfangen. Nach der Übernahme der Fahrzeuge ging es gegen 14.45 Uhr auch bereits zum ersten Einsatz. Alarmiert über die Handy-App wurden die Floriansjünger zum Pfarrstadl alarmiert, dort war eine Person auf dem Dachboden gestürzt und musste nach der Erstversorgung gerettet werden. Die Rettung wurde mittels Leiterhebel und Krankentrage souverän gemeistert.

Anschließend wurde auf dem Friedhofsparkplatz den Jugendlichen die Simulation eines Zimmerbrands in Miniaturformat gezeigt. Dabei konnten diese beobachten, wann der Rauchmelder bereits anschlägt und was ab diesem Zeitpunkt in den kommenden 10 Minuten passiert, bis die Feuerwehr eintrifft. Das Ergebnis war wie zu erwarten ein Vollbrand, welcher bereits nach wenigen Minuten in einen Flashover (Rauchgasdurchzündung) überging. Mit der Wärmebildkamera konnte dabei der Brandverlauf aus sicherer Entfernung beobachtet werden.
Durch die Polizeiinspektion Vilsbiburg kam am Nachmittag eine Streife vorbei und stellte die Ausrüstung sowie der Arbeit der Polizei vor. Dies war eine willkommene Abwechslung, um die Wartezeit auf den nächsten Einsatz zu verkürzen. Und wie es bei der Feuerwehr heißt „Ohne Mampf kein Kampf“ wurde sich anschließend auch noch mit Gegrilltem gestärkt, ehe kurz nach 18.30 Uhr erneut die Alarmglocken schrillten.
Dieses Mal lautete die Alarmierung „Unbekannte Rauchentwicklung auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Scheuern“. Dieser Einsatz war alleine kaum zu bewältigen, sodass auch die Jugendfeuerwehr Velden/Vils mitalarmiert wurde und mit zwei Fahrzeugen anrückte. Die schwarze Rauchwolke, welche auf Anfahrt bereits deutlich zu sehen war, lies nichts Gutes erwarten. Vor Ort angekommen, begab man sich sofort auf Erkundung und versuchte die Hinweise eines Anwohners schnell einzuordnen. So galt es sofort einen Löschangriff unter Atemschutz einzuleiten, parallel aber auch noch eine Löschwasserversorgung vom rund 250 Meter entfernten Löschweiher aufzubauen. Als dies soweit fertig gestellt war und das Wasser aus allen Strahlrohren schoss, stellte sich heraus, dass auch noch der Hofbesitzer vermisst ist. Dieser konnte in einem Holzlager gefunden werden und nach einer Erstversorgung mit der Krankentrage in Sicherheit gebracht werden. Bei der anschließenden Besprechung zeigten sich alle sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung.
Nachdem die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt war, erreichte die Jugendlichen gegen 22 Uhr der nächste Einsatz. In der Grundschule Pauluszell hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Nach kurzer Erkundung konnte die Lage aber zügig geklärt werden und ein Brand ausgeschlossen werden. Nach Rückstellung der Anlage ging es in die wohlverdiente Nachtruhe.
Diese wurde um 6.15 Uhr jedoch jäh unterbrochen, die Leitstelle forderte die Ausleuchtung eines Hubschrauberlandeplatzes in Eggersdorfen an. Nachdem das Gelände auf Strommasten und weitere Hindernisse geprüft war, konnte die Ausleuchtung eingerichtet werden und der fiktive Rettungshubschrauber seine Landung durchführen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück erreichte die Jugendlichen der letzte Einsatz des Tages, welcher jedoch nochmal alles abverlangte von ihnen. In Asang wurde ein Verkehrsunfall gemeldet. Vor Ort angekommen stellte man fest, dass ein Autofahrer zunächst einen Radfahrer erfasst hat und anschließend im Graben zum Stehen kam. Der Radler wurde dabei unter dem Fahrzeug eingeklemmt und musste befreit werden. Eilig wurde zunächst die Verkehrsabsicherung aufgebaut und nachdem das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert wurde, konnte der Wagen mit Hebekissen angehoben werden und die verletzte Person dem Rettungsdienst übergeben werden.
Letztlich wurde im Pauluszeller Gerätehaus die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, alle Schläuche zum Trocknen aufgehangen und die verbrauchten Materialien aufgefüllt. Müde und ausgepowert aber dennoch glücklich machten sich am Sonntag alle auf den nach Hauseweg und werden noch lange von diesem Tag erzählen und von den gewonnen Erfahrungen zehren.

Text und Fotos: Dominik Götz

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.