Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten

20. Januar 2018
 
Zentrale Ausbildungsstätte in Diskussion – Zahlreiche Ehrungen vorgenommen

„Ein ereignisreiches und turbulentes Jahr 2017 liegt hinter uns“, so eröffnete Kreisbrandrat Thomas Loibl die Kommandanten-Versammlung der Feuerwehren aus dem Landkreis. Ein Jahr mit vielen Einsätzen, mit viel Nachrüstung von Geräten und Fahrzeugen und mit vielen Neuerungen im Bereich der Wehren und des Katastrophenschutzes. Dabei lobte Thomas Loibl die vielseitige Unterstützung durchden Kreisrat und die gute Zusammenarbeit mit den Landkreis-Bürgermeistern, der Polizei und den Hilfsorganisationen.

Seit dem 1. Juli 2017 ist das neu gestaltete Bayerische Feuerwehrgesetz in Kraft, in dem, so Thomas Loibl, wichtige Weichen für die Zukunft der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen festgelegt wurden. Mit einer Erweiterung des Personenkreises, dem im Einzelfall gesetzliche Freistellungs- und Entgeltfortzahlungsansprüche zustehen. Arbeitgeber und Gemeinden werden dazu in die Pflicht genommen. „Das umzusetzen, ist für alle freiwilligen Hilfsorganisationen sehr wichtig“, betonte der Kreisbrandrat. Auch der strafrechtliche Schutz von Hilfeleistenden mit Strafandrohung für tätliche Angriffe und die sogenannten Gaffer sei enorm wichtig. Deutliche Bußgelder werden zudem erhoben, wenn im Unglücksfall die Rettungsgasse nicht funktioniert. „Seitdem hat sich bei diesem Thema einiges verbessert“, stellte Loibl fest. Zudem gebe es Sonderförderprogramme – für Jugendschutzbekleidung und mit erheblichen Investitionen bei der Ausrüstung im Katastrophenschutz. Bevölkerungszuwachs, Baumaßnahmen im Straßenverkehr und im Wohnungs- und Industriebereich bringen laut Loibl neue Herausforderungen für die „Feuerwehrler“ mit sich. Mit einigen Auswirkungen: Anpassung der Gerätschaften, mehr Einsätze und damit ist eine intensive Ausbildung bei Orts- und Stützpunktwehren verbunden. „Bei unseren Feuerwehren werden die Ausbildung und die Einsätze zu hundert Prozent freiwillig und ehrenamtlich geleistet“, stellte Thomas Loibl klar. Genau deshalb gebe es beim Kreisbrandrat keinerlei Verständnis für Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen bei ihren Einsätzen.Zum Beispiel bei Straßensperrungen nach Unglücken oder Absperrungen im Brandfall. „Die Respektlosigkeit wird immer schlimmer“, verurteilte Thomas Loibl derartige Übergriffe und wird noch deutlicher: „Es geht um die Rettung von Menschenleben und die qualifizierte Bekämpfung von jeglichen Gefahren. Auch unter unseren persönlichen Risiken.“ In der Jahresübersicht der Feuerwehreinsätze im Landkreis Landshut konnte Thomas Loibl feststellen, dass die Einsätze 2017 (gesamt 1398) gegenüber dem Jahr 2016 (gesamt 1732) deutlich abgenommen haben. Der Höchststand 2016 ist allerdings der Hochwasser-Katastrophe mit vielen Einsätzen im technischen Bereich geschuldet. Der Blick zurück auf das Jahr 2015 (gesamt 1370) zeigt auf, dass es aktuell dennoch ein leichtes Plus an Einsätze gab. Die Region Landshut ist eine wachsende Region und das bringt neue Herausforderungen für alle Kommunen und Hilfsorganisationen mit sich, konstatierte Landrat Peter Dreier bei seinen Ausführungen. Dem stelle sich auch der Kreisrat mit einer Förderung der Feuerwehren für den laufenden Betrieb und für Fahrzeuge in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Zudem wurden zwei wichtige und zukunftsorientierte Maßnahmen ergriffen: Integrierte Rettungsleitstelle und neues Landratsamt werden im Markt Essenbach errichtet. Mehr Bürger und mehr Einsätze – das erfordere mehr Platz und mehr Mitarbeiter. „Der Bedarf steigt rasant an und zeigt uns die Wichtigkeit dieser Grundsatzentscheidungen. Mit dem Blick in die Zukunft haben wir uns gut positioniert“, so Landrat Peter Dreier. Weil es von Seiten der Feuerwehren und von Kreisbrandrat Thomas Loibl immer wieder Vorhaltungen wegen zu wenig Plätzen bei der staatlichen Ausbildungsförderung gibt, kündigte der Landrat Hilfe an. Bei der nächsten Bürgermeisterversammlung will Peter Dreier eine zentrale Ausbildungsstätte für den Landkreis ansprechen: „Ich denke, das ist vernünftig, aber halt auch mit Kosten verbunden. Wir werden darüber reden.“ Eines stellt Peter Dreier unmissverständlich fest: „Auf unsere 152 Wehren mit ihren 6600 ehrenamtlichen Männern, Frauen und Jugendlichen bin ich stolz. Sie bringen viel von ihrer Freizeit für den Dienst am Nächsten ein.“ Deshalb gab es auch von Kreisbrandmeister Thomas Loibl viel Lob für Josef Stocker, der als Kreisbrandmeister die Jugend betreut. Mit der Jugendgruppe der Feuerwehr Pauluszell gab es 2017 einen Neuzugang, insgesamt gibt es im Landkreis 51 Jugendgruppen mit insgesamt 473 (372 männlich, 101 weiblich) Feuerwehranwärtern.

Zusammen mit Kreisbrandrat Thomas Loibl nahm Landrat Peter Dreier anschließend die Ehrungen vor. Peter Köhler von der FFW Ergoldsbach wurde zum Ehren-Kreisbrandinspektor (KBI) ernannt, für 40 Jahre im Dienst der Feuerwehr wurde KBI Johann Haller aus Ergoldsbach das Feuerwehrehrenzeichen in Gold überreicht. Für 20 Jahre Dienst als Kommandanten wurden Vinzenz Mirlach (Widdersdorf), Georg Scharf (Oberaichbach), Berthold Huber (Münster) und Andreas Steinbeck (Ludmannsdorf) geehrt. Als Kommandanten mit einem Geschenk verabschiedet wurden Gerhard Frühmorgen (Unholzing), Wolfgang Obermeier (Binabiburg), Markus Wystrach (Pauluszell), Martin Schindlbeck (Neufahrn), Manfred Ingerl (Ergoldsbach), Josef Eichstetter (Neufahrn) und Heinrich Lehner (Niedersüßbach). Kreisbrandmeister Josef Stocker aus Altheim wurde vom FFW-Verband Niederbayern für seine Verdiensteum die Jugend mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.

Bericht und Fotos: Landshuter Zeitung

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