Feuerwehren stehen vor großen Aufgaben

25. Januar 2017
 
Kommandantenversammlung: Landrat würdigt Leistungen – Wehrmänner ausgezeichnet

Mehr als 6500 Männer und Frauen leisten in den 152 Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises ihren ehrenamtlichen Dienst, sind bereit für schnelle Hilfe in vielen Notlagen und nehmen dabei selber persönliche Gefahren auf sich das machte Kreisbrandrat Thomas Loibl am Samstag bei der Kommandanten Versammlung in der Landshuter Hauptfeuerwache deutlich.

„Es ist nicht nur irgendein Ehrenamt. Nein, es ist ein Ehrenamt, das Leben rettet“, warb Thomas Loibl um mehr Anerkennung für seine „Feuerwehrler“ in der Öffentlichkeit. Nicht nur die hohe Einsatzbereitschaft der Männer und Frauen im Ehrenamt beeindruckt Landrat Peter Dreier. „Bei den schwierigen und oft herausfordernden Aufgaben, die unsere Freiwilligen Feuerwehren heute leisten müssen, kommt es in erster Linie auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, den Führungskräften und uns von der Landkreisseite an. Das ist mir sehr wichtig“, stellte Peter Dreier fest und lobte: „Sie setzen sich beim Schutz von fremden Leben und fremden Eigentum selbst Gefahren aus, handeln uneigennützig und zum Wohle der Allgemeinheit. Das kann man nicht oft genug herausstellen euer Einsatz verdient es immer
 wieder, öffentlich gewürdigt zu werden.“ Beim Blick zurück auf das Vorjahr stellte Thomas Loibl die Einsätze in den Mittelpunkt: Insgesamt gab es 1732 (im Vorjahr 1370) Alarmierungen exakt 158 bei Bränden, 54 Sicherheitswachen, 275 sonstige Tätigkeiten und 1131 technische Hilfeleistungen. Sorge bereiten Kreisbrandrat Thomas Loibl die Anzahl der Fehlalarmierungen. In den vergangenen sechs Jahren wurde dabei jeweils die „Hunderter- Grenze“
überschritten, im Jahr 2016 mussten die Feuerwehren genau 114-mal umsonst ausrücken. Deshalb gab es von Thomas Loibl den Appell an die Bürgermeister des Landkreises: „Mit geeigneten Satzungen der Kommunen könnte man diese Zahl minimieren.“ Dass die Notfall-Einsätze in Zukunft weiter steigen werden, ist für den Kreisbrandrat eine ausgemachte Sache. „Die Flächen in den Städten und Gemeinden werden sich noch mehr verdichten, die baulichen Anlagen im Wohnungsbau und im Industriebau werden immer anspruchsvoller, die Technik immer komplexer und deshalb werden unsere Einsätze mehr und die Anforderungen nicht einfacher“, so Thomas Loibl. Und der Klimawandel ist in der Region ebenfalls angekommen. Starkregen sorgte im Feuerwehrbereich für Überschwemmungs-Katastrophen und auch in der Region Rottal am Inn, insbesondere in Simbach, waren Feuerwehrmänner aus dem Landkreis im Einsatz. „In allen Fällen haben unsere ehrenamtlichen Helfer großen Einsatz gezeigt und schnelle Hilfe geleistet“, waren sich Thomas Loibl und Peter Dreier einig. „Wie bei allen Einsätzen kam dabei unseren Führungskräften auf Landkreisebene und den Kommandanten als Einsatzleiter eine besondere Bedeutung zu. Ich bedanke mich daher ganz herzlich für die übernommene Verantwortung“, so Landrat Peter Dreier. Als eine echte Mammut- Aufgabe
bezeichnete Peter Dreier die Einführung des Digitalfunks, die nur durch immensen ehrenamtlichen Einsatz gemeistert werden konnte. Seit 1. Dezember ist der Funkbetrieb, mit Ausnahme der Alarmierung, umgestellt. Dafür gab es den Dank des Landrates an den Funk-Kreisbrandmeister Wolfgang Metz, der zusammen mit seinen 37 Kollegen in vielen Freizeitstunden (Landrat Peter Dreier: „Jeder einzelne hat dafür an die 80 Stunden geleistet.“) die Schulung der Wehrmänner vor Ort an den neuen Geräten ermöglicht hat. Neue Aufgaben sind neue Herausforderungen und die erfordern eine gründliche und fundierte fachliche Ausbildung. „Durchaus kritisch sehe ich dabei, dass der Staat seinem Ausbildungsauftrag nicht im nötigen Umfang nachkommt und wir nur mangelhaft mit Lehrgangsplätzen an der Staatlichen Feuerwehrschule bedient werden“, so Landrat Peter Dreier. Kritik gab es dafür auch von Thomas Loibl: „Es kann nicht sein, dass festgelegte Ausbildungsseminare abgesagt und einfach ins neue Jahr verschoben werden. Der Staat hat seine Aufgaben nicht gemacht.“ Als Lösung für die Zukunft sieht der Kreisbrandrat eine zentrale Landkreis-Ausbildungsstätte. „Damit werden wir uns beschäftigen müssen“, meinte Landrat Peter Dreier. „Unser oberstes Ziel ist dabei eine schlagkräftige und gut ausgebildete Feuerwehr im Landkreis Landshut“, führte
Peter Dreier weiter aus. Deshalb wurde als Entlastung für die Führungskräfte eine vierte
Kreisinspektoren-Stelle geschaffen und zu weiteren fachlichen Ausbildung Alexander Kiesl zum
Gefahrgut-Beauftragten der Landkreis-Feuerwehren berufen. Neben gut ausgebildetem Personal spielt nicht nur für Peter Dreier auch gute Ausrüstung eine wichtige Rolle: „Hier leisten unsere Gemeinden einen wichtigen Beitrag, die unsere Wehren technisch und mit Gebäuden modern
ausstatten.“ „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs. Hier gibt es enormen Aufschwung und das lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken“, freute sich Thomas Loibl und hatte jede Menge Lob für den Jugendfeuerwehr- Beauftragten und Kreisbrandmeister Josef Stocker parat. Insgesamt gibt es 51 Jugendgruppen mit 472 Feuerwehranwärtern. Dabei sind 371 junge Burschen und 100 junge Damen. Eine erfolgreiche Arbeit, die durch die neue Truppmann- Ausbildung in den letzten Jahren bestätigt wird. „Da haben viele neue Feuerwehranwärter eine fundierte Ausbildung erhalten“, freute sich Landrat Peter Dreier und bezeichnete die Jugendarbeit als eine Bereicherung für den ganzen Kreis. Für den Jugend-Beauftragten Josef Stocker eine Aufgabe mit Freude: „Die Mädels und Jungs sind mit Begeisterung dabei.“

Im Anschluss an die Versammlung nahmen Landrat Peter Dreier und Kreisbrandrat Thomas Loibl einige Ehrungen vor: Zum Ehren- Kreisbrandmeister wurde ernannt: Johann Meyer (Bodenkirchen). Kreisbrandmeister mit 40 Jahren Dienstzeit: Manfred Rieder (Altfraunhofen). Kommandant mit 30 Jahre Dienstzeit: Alois Halbinger (Furth) und Ludwig Eisgruber (Bayerbach). Kommandant mit 20 Jahren Dienstzeit: Werner Maierthaler (Wörnstorf). Als Kommandanten verabschiedet: BBZ Süd: Wolfgang Niebler (Aich), Karl Windstoßer (Georgenzell) und Paul Simon (Altfraunhofen).
BBZ Mitte: Markus Oberloher (Niederkam), Johann Petschko (Haunwang), Alois Beck (Artlkofen),  Josef Stocker (Ohu), Alfred Spierer (Gundihausen). BBZ Nord: Alois Halbinger (Furth), Bastian Stanglmeier (Holzhausen), Stephan Kren (Piegensdorf).

Bericht Landshuter Zeitung, 24.01.2017, Seite 14

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