Trachtenkulturzentrum im Flammen - Großübung mit 12 Feuerwehren und Sanitätskräften

HolzhausenHolzhausen. Mit einer Großübung wurde am Donnerstagabend eine Brandsituation mit mehreren verletzten Personen im Trachtenkulturzentrum Holzhausen geübt. Rund 200 Einsatzkräfte aus dem gesamten südlichen Landkreis waren beteiligt, dazu noch 30 Jugendliche, die in den Gebäuden gerettet werden sollten.

Abendliche Ruhe lag über der Ortschaft Holzhausen, nur im Trachtenkulturzentrum herrschte reges Leben. 170 Kinder, Jugendliche und deren Betreuer des Bayerischen Trachtenverbands hatten ihre „Holzhausener Jugendtage“ begonnen. Da – der hausinterne Alarm im Übernachtungsgebäude schrillte ohrenbetäubend, beißender Rauch und helle Stichflammen kamen aus einem der Dachgeschossfenster. Zwei der Betreuer schrien entsetzt: „Da sind unsere Buben und Mädchen drin.“ Höchst realistisch waren die Grundlagen für die Übung im Trachtenkulturzentrum dargestellt. Innerhalb von Minuten zog schon als erstes Fahrzeug das neue Feuerwehrauto von Holzhausen in den Hof. Kommandant Thomas Fleischmann machte sich ein Bild von der Lage, als auch schon die schweren Fahrzeuge der Geisenhausener Feuerwehr ihre Stellung bezogen.

In Windeseile sprangen die Feuerwehrleute aus ihren Kabinen, machten sich für den Atemschutzeinsatz bereit und legten Schläuche, um mit der Brandbekämpfung schnell beginnen zu können. Mehrere Jugendliche, so die Mitteilung, hielten sich in den Schlafräumen noch auf, so dass mit Verletzten gerechnet werden musste. Einzeln wurden sie aufgespürt und in Tragen aus dem Haus transportiert, wenn sie nicht mehr selbst gehen konnten. In der Zwischenzeit fuhr die Drehleiter aus und brachte die Retter in die notwendige Höhe. Eine Person wurde auf diesem Weg über das schmale Dachfenster gerettet. Alle Verletzten geleitete man zur Krankensammelstelle, welche die Johanniter und die Malteser auf dem Zeltplatz eingerichtet hatten. Dort wurden die Blessuren registriert und schließlich auch der Dringlichkeit nach behandelt. 31 verletzte Personen hielten die Retter in Atem, so dass auch die Feuerwehrleute als Helfer eingesetzt wurden.

 Wasser bis aus Haarbach

In der Zwischenzeit war die Alarmstufe erhöht worden, auf dass die Feuerwehren aus der weiteren Umgebung anrückten: Im Einsatz waren schließlich die Aktiven aus Ahrain, Baierbach, Haarbach, Hinterskirchen, Salksdorf, Tattendorf, Tiefenbach, Velden, Vilsbiburg und aus Vilslern. Auch die Feuerwehrführung unter Leitung von Kreisbrandrat Thomas Loibl war stark vertreten und als kritischer Beobachter vor Ort. Wegen der unübersichtlichen Lage hatte sich die Einsatzleitung dazu entschlossen, die Katastrophe mit vier Abschnitten zu bekämpfen, der Personenrettung mit dem Atemschutz, der Brandbekämpfung, der Wasserzufuhr und schließlich mit der Einsatzleitung. Eine Herausforderung war es vor allem, genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben. Einerseits wurde eine zwei Kilometer lange Schlauchleitung gelegt. Andererseits rollten im Pendelverkehr zwei riesige Güllefässer, um aus der nahegelegenen Ortschaft Haarbach Wasser heranzuschaffen. Als Fachberater des Technischen Hilfswerks standen Werner Weinzierl und Johann Seimel den Feuerwehreinsatzkräften zur Verfügung. Auch der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Vilsbiburg machte sich ein Bild von der Lage. Um für spätere Jahre gerüstet zu sein, halfen die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr im Außenbereich mit.

Die Stühle im Augustinersaal reichten zur anschließenden Abschlussbesprechung der Übung nicht einmal mehr aus. Kommandant Thomas Fleischmann aus Holzhausen gab seine Übungskritik und dankte Christoph Mühlbauer für dessen gewissenhafte Vorbereitung der Großübung. Als Beobachter sprachen Kreisbrandmeister Florian Kleber, Jakob Steer als Vertreter des Johanniter-Hilfsdienstes und als oberster Feuerwehrdienstgrad Kreisbrandrat Thomas Loibl. Auch Bürgermeister Josef Reff hatte die Übung mit Interesse verfolgt und dankte schließlich den vielen Einsatzkräften im Namen der Marktgemeinde Geisenhausen. Er zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Feuerwehrleute und bezeichnete das Ausmaß der Übung als „den Wahnsinn“. Im Namen der Trachtenjugend dankte noch deren Tagungsleiter Christian Kammhuber den Dienstleistenden für ihren Übungseinsatz in ihrer Freizeit.

Bericht von Von Peter Köppen
Fotos FF Geisenhausen und FF Holzhausen

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