Versicherungsschutz bei der Feuerwehr im Detail beleuchtet

KFV 2. Abendsymposium
20.02.2019 Ergolding. Beim 2. Abendsymposium des Kreisfeuerwehrverbandes Landshut wurde das Thema "Versicherungsschutz im Feuerwehrdienst" und ein Einsatzbericht über den Großeinsatz bei "Kelheim Fibres" erörtert. Die Veranstaltung fand großen Anklang bei den Feuerwehrleuten aus dem Landkreis.

Der Kreisfeuerwehrverband um den Vorsitzenden Karl Hahn bewies beim 2. Abendsymposium das richtige Gespür für die Themenwahl - auch wie im letzten Jahr war die Veranstaltung sehr gut besucht. Hahn konnte im Ergoldinger Bürgersaal zahlreiche Teilnehmer aus den 153 Feuerwehren des Landkreises sowie Vertreter aus den Reihen der Bürgermeister und Kommunen herzlich willkommen heißen.

Im ersten Themenkomplex wurden von den Referenten die bestehenden Versicherungen genauer ausgeführt. So wurde der Begriff des Arbeitsunfalles und des Wegeunfalles genauer definiert. Für diese Fälle gibt es eine gesetzliche Unfallversicherung, die von der Gemeinde für die Feuerwehrleute finanziert wird. Versichert sind die Feuerwehrleute hier bei allen Pflichtaufgaben sowie bei freiwilligen Aufgaben, die der Kommandant im Rahmen der Feuerwehr anordnet. Versicherungsträger ist die Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB), die nicht nur im Versicherungsfall eintritt, sondern beispielsweise auch beim Bau von Feuerwehrhäusern präventiv beratend tätig sein kann, um Unfälle erst gar nicht entstehen zu lassen.

Alexander Waldmann von der Versicherungskammer Bayern führte anschließend aus, dass für alle Feuerwehrdienstleistenden im Rahmen der Erfüllung von Pflichtaufgaben auch eine Haftpflichtversicherung bestehe. Freiwillige Tätigkeiten, z.B. Verkehrsabsicherungen bei Umzügen, sind dann mitversichert, wenn die Kommune dies anordnet. Waldmann erwähnte auch, dass es von Seiten des Landkreises Landshut zusätzliche Versicherungen im Bereich der Haftpflicht und der Unfallversicherungen gibt, die aber von Kommune zu Kommune unterschiedlich sein können. Aufgrund des komplexen Themengebietes und der unterschiedlichen Situation riet er dazu, Kontakt mit den jeweiligen Rathäusern zu suchen. Er erläuterte auch, dass Sachschäden, z.B. eine im Feuerwehreinsatz kaputt gegangene Brille, von den Kommunen ersetzt werden müssen. Hierzu gibt es auch vom Freistaat eine Feuerwehrunterstützungskasse, die von der Versicherungskammer Bayern verwaltet wird. In manchen Kommunen ist auch eine Dienstleistungsversicherung abgeschlossen, so dass er hier ebenfalls auf die Ansprechpartner im Rathaus verwies.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde standen die Referenten Rede und Antwort. Aus den Reihen der Feuerwehrleute kamen vielfältige Fragen wie z.B. es um Versicherungsschutz beim Maibaumaufstellen oder bei der Fahrt mit dem Privatfahrzeug zur Einsatzstelle bestellt ist.

Nach der Pause stellten Markus Weigert von der Werkfeuerwehr Kelheim Fibres und Alexander Kiesl als Vertreter der Integrierten Leitstelle Landshut den Großeinsatz im Kelheimer Werk vor. Dort war an einem Oktobersonntag 2018 eine Maschine zur Herstellung von Textilfasern in Brand geraten. Der Brand breitete sich jedoch rasend schnell auf die 7300 Quadratmeter große Fabrikhalle aus. Die entstandene Rauchsäule war in 50 km Entfernung noch wahrnehmbar.

Weigert und Kiesl stellten neben den Herausforderungen des Einsatzortes den Einsatzablauf minutiösen vor - Weigert aus Sicht des Einsatzleiters vor Ort und Kiesl aus Sicht der Leitstelle. Es war still im Saal - jeder der Feuerwehrleute konnte sich beim Anblick der Bilder mit der tiefschwarzen Rauchsäule vorstellen, welche Herausforderungen auf die Feuerwehrleute vor Ort zukamen und welche Belastungen dies für die Einsatzkräfte darstellte. Kiesl erläuterte, welche Organisationsaufgaben die Leitstelle hier im Hintergrund abwickelte. Der Leiter der Werkfeuerwehr berichtete, dass das Feuer erst nach mehreren Stunden gelöscht werden konnte - insgesamt waren ca. 800 Einsatzkräfte von Freiwilligen und Berufsfeuerwehren, THW, Rettungsdienst, Wasserwacht, usw. im Einsatz.

Vorsitzender Karl Hahn bedankte sich bei allen Referenten mit einem kleinen Präsent. Er zeigte sich erfreut, dass die Veranstaltungsreihe bisher einen großen Anklang fand und stellte eine Fortsetzung im kommenden Jahr in Aussicht.

Bericht KFV Landshut - Stefan Windele 
Fotos: KFV Landshut - Stefan Windele und Dominik Götz

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.