Die Feuerwehr unter Spannung

17. Juni 2018Egoldsbach E_Mobilität
 
Hochvoltnetze von Elektrofahrzeugen sind lebensgefährlich. Wie gut sind sie abgesichert, damit Stromschläge selbst nach einem Unfall ausgeschlossen sind?

Bis zum Jahr 2020 werden in Deutschland Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein, zumindest wenn es nach dem Willen der Bundesregierung geht. Die neuen Elektro-, Hybrid und Wasserstofffahrzeuge bringen für die Retter allerdings auch besondere Anforderungen mit sich.

 In der Kreisbrandinspektion Landshut Süd und Nord wurde deswegen in den letzten Monaten ein neues Schulungsprogramm für Hilf- und Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren vorgestellt.

Die technische Hilfeleistung gehört zu den täglichen Aufgaben der Feuerwehr in Deutschland. Wenn Menschen in einen Autounfall verwickelt sind, muss die Feuerwehr häufig anrücken und die Unfallbeteiligten aus Ihren Fahrzeugen befreien. Doch die immer moderner werdenden Fahrzeuge, stellen die Einsatzkräfte schon seit einigen Jahren vor immer größer werdenden Herausforderungen. In Zukunft sollen nun zusätzlich auch immer mehr Elektrofahrzeuge auf heimischen Straßen unterwegs sein. „Mit den steigenden Zulassungszahlen erhöht sich aber auch das Risiko, dass Elektrofahrzeuge an einem Unfall oder sogar an einem schweren Unfall beteiligt sein können“, sagte Kreisbrandrat Loibl in Ergoldsbach. Doch wie geht man bei einem Unfall mit einem Hybrid- oder Elektrofahrzeug vor? Was muss man beachten, wenn man hydraulische Rettungsgeräte an der Karosserie ansetzt?

Genau diese Fragen wurden in den letzten Monaten von Markus Zankl, FFW Velden, beantwortet. Es wurde für den Brandbezirk Landshut Süd und Landshut Nord ein Schulungsprogramm ausgearbeitet, welches in dieser Form bisher einmalig im Bezirk ist. „Wenn Freiwillige Rettungskräfte durch das Schulungsprogramm ein Elektrofahrzeug frühzeitig erkennen, können diese möglichen Gefahren minimiert werden. Weiterhin vermindert fundierte Sachkenntnis das Risiko für die Einsatzkräfte und gewährleistet ein vorausschauendes und sicheres Vorgehen“, betonte Markus Zankl. Elektrofahrzeuge verfügen über Fahrzeugkomponenten, die bei normalen Benzinfahrzeugen nicht vorkommen. Bauteile, wie zum Beispiel der Hochvoltspeicher bei Elektrofahrzeugen, bergen ein bisher unbekanntes Gefahrenpotenzial, deshalb ist es wichtig die Rettungskräfte umfassend zu schulen.

Mit Übersichtsskizzen, Bildmaterial und Texte wurden die Feuerwehrkameraden auf die verschiedenen möglichen Gefahren hingewiesen und das taktisch richtige Vorgehen anhand einiger Fallbeispiele erklärt. Es sei vorgesehen, dass alle Einsatzkräfte im Brandbezirk Landshut, die Unmittelbar mit der Unfallaufnahme, der Bergung von verunfallten Personen, der Brandbekämpfung und der Bergung von Fahrzeugen betraut seien, dieses Schulungsprogramm absolvieren.

Bericht: Zankl
Fotos : Dominik Götz

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