Feuerwehrmänner- und frau üben unter realen Bedingungen

28. April 2018
 
Ergolding – Atemschutzgeräteträger gewinnen bei Feuerwehreinsätzen immer mehr an Bedeutung, sei es bei Bränden oder Gefahrguteinsätzen. In den letzten Jahren verlagerte sich die Häufigkeit der Einsätze zwar mehr in den Bereich der technischen Hilfeleistung, aber die stetigen Änderungen im Bauwesen stellen die Feuerwehren immer wieder vor neuen Herausforderungen.

Ergolding – Atemschutzgeräteträger gewinnen bei Feuerwehreinsätzen immer mehr an Bedeutung, sei es bei Bränden oder Gefahrguteinsätzen. In den letzten Jahren verlagerte sich die Häufigkeit der Einsätze zwar mehr in den Bereich der technischen Hilfeleistung, aber die stetigen Änderungen im Bauwesen stellen die Feuerwehren immer wieder vor neuen Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, trägt bei den Feuerwehren die Ausbildung einen sehr großen Stellenwert.

Im Bereich Atemschutz gibt es viele Möglichkeiten und Themen für Übungen, begonnen von Durchsuchen von verrauchten Räumen durch künstlich erzeugten Rauch bis hin zu Übungen in alten Gebäuden. 
2015 investierte der Freistaat Bayern  ca. 1,3 Millionen Euro in einen neuen Brandübungscontainer der allen Mitgliedern des Landesfeuerwehrverband Bayern zur Verfügung steht. Bereits letztes Jahr konnte der Landkreis Landshut den Brandcontainer in Altfraunhofen für sich gewinnen und somit eine weitere Möglichkeit einer realitätsnahen  Ausbildung zu schaffen. Auch heuer war es wieder möglich den roten Container in den Landkreis zu lotsen und dieser machte von 24. – 28. April in Ergolding Station. 64 Atemschutzgeräteträger aus dem gesamten Landkreis konnten hier eine heiße Ausbildung durchlaufen, dass mit den bisher zu Verfügung stehen Mitteln nicht erzeugt werden konnte.

Richtige Einsatzkleidung und moderne Hohlstrahlrohre

Die 64 Teilnehmer aufgeteilt in 8 Gruppen wurden durch Personal der Firma Dräger die hier in Koorperation mit dem LFV Bayern zusammenarbeiten in Theorie und Praxis ausgebildet. Der theoretische Teil umfasste die Themenbereiche der richtigen Einsatzkleidung und deren Schutzwirkung, der richtige Einsatz von Hohlstrahlrohren und zuletzt die einzelnen Stufen eines Brandverlaufs und wie erkennt der Geräteträger diese. 
Im Anschluss wurde die Ausbildung auf den Volksfestplatz verlegt, welcher durch den Markt Ergolding kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Nach der Einweisung in den Container und der Sicherheitsregeln wurde der Container mit 7 Spannplatten bestückt und die Teilnehmer rüsteten sich mit ihren Einsatzkleidungen und Atemschutz aus. 

Bei 600 Grad im Container eingesperrt

Nachdem die Teilnehmer den Container betreten könne diese die Phase eines Entstehungsbrandes sehen bis nach ca. 2 Minuten die Tür des Containers geschlossen wird und sich der ganze Container sich mit schwarzen schweren Rauch der thermisch aufgeladen ist füllt. „Der Rauch war zuerst nur im Deckenbereich und nach Sekunden ist der ganze Raum schwarz“, so die Eindrücke eines der Teilnehmer. Dieses Ereignis dauerte nur um die 3 Minuten, da sich dann die Klappe des Containers wieder öffnete und die Atemschutzgeräteträger live erfahren konnten wie sich ein Brand verhält dem schlagartig Luft zugeführt bekommt und das Feuer wanderte im Deckenbereich in Richtung Tür. An der direkten  Brandstelle herrschten zu diesem Zeitpunkt um die 1000 Grad und der Rauch war mit einer ungefähren Temperatur von 600 Grad über ihren Köpfen. Hier kam die Notwendigkeit einer gut funktionierenden Einsatzkleidung zur Geltung um die Geräteträger vor schweren Verbrennungen zu schützen. 
Als letzter Teil wurde die richtige Wasserabgabe von den Teilnehmern durchgeführt indem mit dem Hohlstrahlrohr die gezielte Brandbekämpfung durchgeführt wurde mit einem geringen Verbrauch an Wasser. Der sorglose Umgang mit Wasser in solchen Situationen kann für die Atemschutzgeräteträger gefährlich werden, da zu viel Wasser im Form von Wasserdampf zu schweren Verbrühungen führen kann. Der gesamte Durchgang im Brandcontainer dauerte ca. 20 Minuten und verlangte den Teilnehmern einiges ab.

Ausbildung in einer anderen Dimension

Die Ausbildung wurde im gesamten Verlauf durch einen Ausbilder der Kreisbrandinspektion begleitet. Die Feuerwehr Ergolding stellte für jeden Durchgang Personal das die Wasserversorgung sicherstellte, sowie je 2 Atemschutzgeräträger die in einen Notfall sofort eingreifen konnten. 
Die 64 Teilnehmer im Brandcontainer waren sich alle einer Meinung: Diese Art von Ausbildung unter Realbedingungen bekommt man nicht oft und sollte vermehrt betrieben werden. Ausbildungen gibt es in vielen möglichen Varianten, die Hitze des Feuers war hier aber einmalig und die Erkenntnis wie man gezielt die Ausrüstung einsetzten und somit mit wenig Wasser große Wirkung erzielen kann.
Für das Jahr 2019 ist die Kreisbrandinspektion Landshut wieder bemüht den Brandübungscontainer für eine Woche zu bekommen um diese Ausbildungsweise weiterführen zu können. Zum Schutz der eigenen Feuerwehrmänner und –frauen und denen die unsere Hilfe benötigen.

Bilder und Text: Florian Kleber - Fach-Kreisbrandmeister Atemschutz

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